Concert sans orchestre
Druckereihalle im Ackermannshof
Konzert von Federico Bosco zum 100. Todestag von Ferruccio Busoni
Busoni war ein avantgardistischer Theoretiker, ein eklektischer und überraschender Komponist sowie ein hervorragender Pianist und gefragter Lehrer, der sich gegen das salonartige Spiel des späteren 19. Jahrhunderts stellte. Für Busoni bedeutete die Konkretisierung der musikalischen Idee - sei es durch die Niederschrift mit Zeichen für den Komponisten, die Transkription oder die Aufführung für den Pianisten - eine gewisse Entreicherung. Diese Gefahr motivierte seine unermüdliche Arbeit.
Seine Programme waren ungeheuer, und er war der erste, der ganze Zyklen von Werken vorschlug, die vor ihm meist nur in Auszügen gespielt worden waren.
Das Programm für dieses Konzert könnte eines von Busoni sein (jedoch nicht so lang, wie seine!). Er hatte oft eine eigene Transkription, ein Originalwerk und einen Chopin-Zyklus programmiert.
Obwohl Busoni in seine Jugendzeit einige Werke Schumanns aufgeführt hatte, gehörte er nicht zu seine Lieblingskomponisten. Allerdings ist Schumann einer meiner Lieblingskomponisten. Seine dritte Sonate (in der Reihenfolge ihrer Entstehung) wurde 1836 in 5 Sätzen komponiert, mit zwei Scherzi, aber in dieser Form nie veröffentlicht. Die Erstausgabe aus demselben Jahr verzichtet auf beide Scherzi und wird somit dreisätzig und trägt den eher ungewöhnlichen Titel "Concert sans orchestre", wahrscheinlich eine Idee des Verlegers, um mehr Käufer anzulocken.
Wie bei vielen anderen Klavierwerken nahm Schumann später eine Revision vor, fügte eines der beiden unveröffentlichten Scherzi wieder ein und "standardisierte" viele der gewagtesten Harmonien. Bei diesem Konzert wird die dreisätzige Fassung der ersten Druckausgabe präsentiert, nicht durch spätere Überlegungen entschärft.
Eintritt: frei (Kollekte)
Reservationsmöglichkeit: forms.gle