Demenz heute: Zwischen Enttäuschung und Hoffnung. Zwischen Anstrengung und Erschöpfung

Druckereihalle im Ackermannshof

Fachgespräch und Lesung mit dem Neuropsychologen und Demenzforscher Prof. Dr. phil. Andreas Monsch, Leiter Memory Clinic, Felix Platter-Spital, und dem Heimarzt, Gerontopsychiater und Buchautor Dr. Christoph Held. Moderation: Christoph B. Keller, SRF. Lesung von Graziella Rossi und Helmut Vogel aus dem neuen Erzählband «Bewohner» von Christoph Held.

Die Bekanntgabe des US Pharmariesen Pfizer, sich aus der bisher erfolglosen Alzheimerforschung zurückzuziehen, hat in der Öffentlichkeit wie eine Bombe eingeschlagen. Bei den Angehörigen von Demenzkranken und den Betreuenden herrschen nun Enttäuschung und die Befürchtung, dass die «Volkskrankheit Demenz» für unabsehbare Zeit nicht behandelbar sein könnte. Zur Zeit leben ungefähr 150‘000 demenzkranke Menschen in der Schweiz. Viele sind in ihrem Dasein verunsichert und ratlos, später ängstlich und traurig. Angehörigen gegenüber wirken sie verändert - aber oft können die Betroffenen diese Veränderungen selbst nicht wahrnehmen.

Warum ist es nicht immer einfach, die normalen Veränderungen eines alternden Gehirns von denen zu unterscheiden, welche die Ursache für eine Demenz bilden? Warum ist es wichtig, frühzeitig die Diagnose Demenz zu stellen? Welche Forschungsansätze gibt es -  auch nach der Pfizerentscheidung -  für die Zukunft? Wie können demenzkranke Menschen in ihrem veränderten Selbsterleben erreicht und unterstützt werden? Wie kann der anspruchsvolle Spagat gelingen zwischen Autonomie der Betroffenen und ihrem Bedürfnis nach Fürsorge?

Dr. med. Christoph Held arbeitet als Heimarzt und Alterspsychiater beim geriatrischen Dienst der Stadt Zürich. Er ist Lehrbeauftragter der Universität Zürich und Dozent an verschiedenen Fachhochschulen. Früher wollte er Theaterregisseur werden. Nach dem medizinischen Staatsexamen arbeitete er als Assistent bei Werner Düggelin und inszenierte auch selber. Dann aber wandte er sich wieder der Medizin und später der Geriatrie und Psychiatrie zu. Irgendwann begann er zu schreiben. Seine Erfahrungen mit demenzkranken Patienten hat er nicht nur in Fachbüchern, sondern auch in sein literarisches Werk einfliessen lassen. Sein neuer Erzählband „Bewohner“ erschien im Herbst 2018 im Dörlemannverlag. 2006 erhielt er zusammen mit Doris Ermini-Fünfschilling den Schweizerischen Alzheimerpreis

Prof. Dr. phil. Andreas U. Monsch studierte Klinische Psychologie an der Universität Zürich und promovierte 1991. Von 1991-1994 folgte ein Forschungsaufenhalt an der University of California, San Diego (USA), einem der dazumal besten Alzheimerforschungszentren der Welt. Von 1994-2002 arbeitete er als Forschungsleiter der Memory Clinic der Geriatrischen Universitätsklinik in Basel. 2001 erfolgte die Habiltation und 2003 die Beförderung zum Titularprofessor für Psychologie an der Universität Basel. Seit 2002 leitet der Fachpsychologe für Neuropsychologie eine der grössten Memory Clinics der Schweiz, welche sich seit 2016 im Felix Platter-Spital, Basel befindet. Herr Monsch forscht und lehrt auf den Gebieten "Früherkennung dementieller Krankheiten" und "Seltene Ursachen der Demenz". Er hat bis heute über 150 Papers und Buchkapitel publiziert.

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Eintritt:
CHF 20.- / 13.-
Vorverkauf:
ab Mittwoch, 4. April über das Kulturhaus Bider&Tanner, Tel. 061 206 99 96
Weitere Informationen:
Andreas Monsch/ Christoph Held

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