Volksbühnen-Tage 2023 - Ein von Schatten begrenzter Raum

Druckereihalle im Ackermannshof

Lesung und Gespräch mit Emine Sevgi Özdamar - Schriftstellerin, Schauspielerin, Theatermalerin und Trägerin des Georg Büchner Preis 2022

Emine Sevgi Özdamar gibt aus ihren eigenen Erfahrungen den Blick frei auf Fremdsein und Fremd-gemacht-werden, auf Sprachverlust und Sprachermächtigung, hinterfragt den Umgang mit Geschichte und stellt immer wieder die Frage, wie und wo man zuhause sein kann.


Nach dem Putsch 1971 in der Türkei hält das Militär nicht nur das Leben, sondern auch die Träume der Menschen gefangen. Neben vielen anderen fürchteten Künstler:innen, Oppositionelle und Intellektuelle um ihre Existenz. Dies gilt auch für Emine Sevgi Özdamar, die aus Istanbul übers Meer nach Europa flieht, im Gepäck den Wunsch, in Deutschland als Schauspielerin arbeiten zu können und das unbedingte Verlangen, den so jäh gekappten kulturellen Reichtum ihres Landes andernorts bekannt zu machen und lebendig zu halten. Und dies ohne sich im «Tiergarten der Sprachen» auf die bloße Herkunft beschränken zu lassen.

«Wenn man von seinem eigenen Land einmal weggegangen ist, 
dann kommt man in keinem neuen Land mehr an.» 
(Emine Sevgi Özdamar)

Diese Erkenntnis zieht sich in überraschenden Volten durch den Roman und wird durch den Fluchtpunkt der Kunst gleichzeitig immer konterkariert.

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In Anknüpfung an ihre 17 Jahre interkulturellen Schaffens lanciert die Volksbühne Basel das Format «Volksbühnen-Tage» – eine Veranstaltungsreihe mit Diskussionen, Filmen, Ausstellungen, Lesungen und Musik zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen, mit denen sie sich seit Beginn ihrer Theaterarbeit auseinandersetzte und die regionale, nationale und internationale Bedeutung haben.

Mit ihrer Arbeit bauen sie Räume für Begegnungen auf, bieten neue Narrative zur Reflexion an und inspirieren zu Prozessen der Selbstermächtigung. Indem sie interkulturelle Teilhabe leben, tragen sie dazu bei, ökonomisch, kulturell und rassistisch bedingten Ausgrenzungen vorzubeugen und sich diesen entgegenzustellen.
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Eintritt: frei (Kollekte)
Weitere Informationen: Volksbühne Basel

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