a word is dead...
Ein Konzertprogramm mit Two New und Sopranistin Peyee Chen
Im Zentrum dieses Konzertprogramms steht ein bedeutendes Werk aus dem Oeuvre von Klaus Huber: Ein Hauch von Unzeit. Diese 1972 entstandene Komposition ist inspiriert von Henry Purcells Lamento aus der Oper Dido and Aeneas. Sowohl der Untertitel des Werks Plainte sur la perte de la réflexion musicale (Klage über den Verlust der musikalischen Gedanken), als auch das musikalische Material (Huber nutzt Purcells bekannten Lamentobass) nehmen direkt Bezug auf die Oper aus dem 17. Jahrhundert. Diese Aneignung des Materials anderer Epochen (Purcells England des 17. Jahrhundert und das alte Griechenland von Vergil) sowie die kompositorische Dekonstruktion des musikalischen Materials in Ein Hauch von Unzeit verwenden wir als Grundlage für die Zusammensetzung des restlichen Konzertprogramms.
Zusätzliche kürzere Stücke, die dem Hauch von Unzeit gegenübergestellt werden, vervollständigen das Programm zu einem durchkomponierten abendfüllenden Konzerterlebnis. Die kurzen musikalischen Fragmente der zwei in Auftrag gegebenen Werke von den jungen Komponisten, Aaron Einbond und Chikako Morishita (mit wem das quasi inszeniertes Programm entwickelt geworden ist), werden mit Solowerken und fünf Liedern des in Basel ansässigen Komponisten Erik Oña alterniert und fungieren als kompositorischer Kit, der die Form des Abends zusammenhält.
Der Text des ersten Liedes von Erik Oña ist auch der Titel unseres Projektes geworden.
“A word is dead When it is said, Some say. I say it just Begins to live That day.” – Emily Dickinson |
Ein Wort ist tot, Wenn es gesagt ist, Sagen manche. Ich sage es beginnt Erst zu leben An diesem Tag. |
Two New (Stephen Menotti - Posaune, Ellen Fallowfield - Cello) ist ein Duo aus Basel, das auf die Performance von Zeitgenössischer Musik spezialisiert ist. Aktive Zusammenarbeit mit jungen und etablierten Komponisten zeichnet sie aus. Sie traten zusammen bereits bei namhaften Festivals in Europa auf, wie beispielsweise das Ultraschall Festival in Berlin, das Huddersfield Contemporary Music Festival, Mixtur Barcelona und MusicOlomouc.
Das Zentrum des künstlerischen Schaffens von Two-New ist die aktive Zusammenarbeit mit den Komponisten während derer kreativen Prozesse. Ihre Arbeit beginnt viel früher als mit dem Entgegennehmen der Partitur eines in Auftrag gegebenen Stückes. Bei jedem Schritt des Prozesses sind sie beteiligt: Suchen von Themen und Material, Erforschen von Klangmöglichkeiten und der Realisation der Ideen der Komponisten auf ihren Instrumenten.
Die Sopranistin Peyee Chen (Taipei, Taiwan) hat sich besonders auf zeitgenössische und Alte Musik spezialisiert. Engagements führten sie an die Philharmonie de Paris und zur Ruhrtriennale mit einer Aufführung von Luigi Nonos Promoteo mit der Schola Heidelberg, dem Ensemble Modern und dem Experimentalstudio des SWR unter der Leitung von Ingo Metzmacher. Aufnahmen erschienen bei empreintes DIGITALes und GB, sowie auf dem Naxos Hörbuch Faust mit Musik von Roger Marsh. Peyee Chen arbeitet regelmäßig mit jungen Komponisten zusammen und hielt Vorträge und Workshops zum Thema Stimme an der University of Huddersfield und der University of York. Peyee studierte an der Northwestern University in den USA, und absolvierte 2010 ihren Master mit Auszeichnung an der University of York.
Eintritt: CHF 20.-/10.- ermässigt