Ensemble ö!: SONNEN - Beteigeuze

Druckereihalle im Ackermannshof

Die Veranstaltung musste leider aufgrund der am 12.12.20 in Kraft getretenen verstärkten Covid-19-Schutzmassnahmen des Bundes abgesagt werden.

Saisonprogramm «SONNEN» - 
Ein philosophisch musikalischer Exkurs über die Bedeutung der Kunst für den Menschen

In der Regel reden wir von der Sonne, im Singular.

Wenn wir in einer klaren Nacht in den Himmel schauen, staunen wir über die Schönheit der vielen Sterne. Dabei ist jeder Stern eine Sonne wie die unsere. Es gibt verschiedene Sterne, sehr viel grössere als unsere (diese leben weniger lang), auch kleinere als unsere (die leben noch länger als ca. 10 Milliarden Jahre) und solche, die etwa gleich gross sind und auch etwa gleich lang leben.

Aber alles sind Sterne (in jeder der 100 Milliarden Galaxien gibt es etwa 100 Milliarden Sterne), oder nach unserem Planetensystem gesprochen: Sonnen. Und sehr viele dieser Sonnen haben ebenfalls ein eigenes Planetensystem und jeder dieser Planeten hat Monde und jedes dieser Systeme bildet eine in sich geschlossene Welt.

Diese Tatsache (Stand heute!, Vieles wird die Wissenschaft noch neu herausfinden) ist der Ausgangspunkt der neuen Saison vom Ensemble ö!:

Wenn es nun also 100 Milliarden x 100 Milliarden Welten gibt, so kann man getrost behaupten, dass die unsrige insgesamt doch ziemlich nichtig oder vernachlässigbar ist. Und doch ist es die einzige uns bekannte Welt und wir müssen uns mit ihr abgeben, uns mit ihr auseinandersetzen und uns mit ihr begnügen. Unsere Welt bildet unseren fühlbaren Horizont und hat demnach eine Wichtigkeit, die wir pflegen müssen.

Die Frage aber, wie es wohl in Welten um andere Sonnen zu und hergeht, interessiert den Menschen schon immer.

Es ist wahrscheinlich, dass wir Menschen, als einzige Spezies auf unserem kleinen Planeten, diesen an die Wand fahren werden. Alle anderen Lebewesen haben sich besser angepasst. Und trotz allem müssen wir uns einen Sinn für unser Leben geben. Und manchmal – und das wird in der kommenden ö!-Saison zentral sein – ist diesbezüglich die Ausdruckskraft der Kunst im Allgemeinen und der Musik im Speziellen ebenso wichtig wie diejenige der naturwissenschaftlichen Disziplinen, weil sie unsere Gefühle direkt ansprechen und trotzdem durch unseren Intellekt hindurch entsteht, komponiert wird.

Zusammengefasst thematisiert die neue Saison vom Ensemble ö! die Wichtigkeit der Musik für den Menschen und gleichzeitig die Unwichtigkeit oder kleine Bedeutung des Menschen angesichts des unendlich scheinenden Kosmos.

Die Programmierung der Saison umfasst wie immer eine Mischung aus etablierten Komponisten der ca. letzten 70 Jahre und unbekannterer, sehr hörenswerter Musik aber auch Werke der jüngsten Generation.

Das spezielle an einer Saison vom Ensemble ö! ist die jeweilige Gestaltung der einzelnen Programme, die alle in Chur, Zürich und Basel zur Aufführung gelangen. Jedes Programm beleuchtet das Saisonthema aus einer anderen Perspektive und bildet in sich eine Gesamtkomposition, an der sich mehrere Komponisten mit ihrem jeweiligen Werk beteiligen.
Der Bezug zu aussermusikalischen Themen und Fragen bildet dabei eine wichtige Brücke zum Verständnis der doch anspruchsvollen Musik.

Ein besonderer Fokus wird gilt in dieser Saison den Komponisten Tristan Murail, Klaus Lang und Klaus Huber, letzterem wird gar ein ganzes Programm gewidmet.
Zudem werden neben Klaus Huber weitere Schweizer Komponisten aufgeführt: Michael Jarrell, Roland Moser, Martin Jaggi und aus jüngster Generation, mit einer Uraufführung vertreten, der Bündner Duri Collenberg.

In der Saison 2020/2021 findet zudem im April die 2. Ausgabe der Biennale «tuns contemporans » in Zusammenarbeit mit der Kammerphilharmonie Graubünden statt.

Einleitung:
BERTOLD BRECHT(1898-1956)/ 

KURT WEILL (1900-1950)
- Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens (1928), für Ensemble

Programm:

TRISTAN MURAIL (*1947)
- Feuilles à travers les cloches (1998) 7’, für Flöte, Klavier, Violine und Violoncello

ALFRED SCHNITTKE (1934-1998)
 - Stille Musik (1979) 7’, für Violine und Violoncello

FRANCO DONATONI (1927-2000)
- Midi − due pezzi per flauto (1989) 11’, für Flöte solo

KLAUS HUBER (1924-2017)
- Plainte (1992) 12’, für Viola d'amore solo
- Lazarus I/II (1978) 8’, für Violoncello und Klavier

CLAUDE VIVIER (1948-1983)
- Paramirabo (1970) 15’, für Flöte, Klavier, Violine und Violoncello

JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
- 2 Choralvorspiele 6’, für Flöte, Klavier, Violine und Violoncello

Ensemble ö!: Riccarda Caflisch - Flöte, David Sontòn Caflisch - Violine, Christian Hieronymi - Violoncello, Asia Ahmetjanova - Klavier
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Eintritt:
CHF 35.- / 15.-
Ticketverkauf: Tickets
Weitere Informationen:
ensemble-oe.ch

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