Eunoia Quintett: Verstanden?
Druckereihalle im Ackermannshof
Ein Konzertprogramm um vage Worte, vielsagende Klänge, verquere Kommunikation und vertauschte Rollen
Wie funktioniert Verstehen in Dichtung oder in Nicht-Dichtung?
Definimus ergo universum. Oder nennen wir es eher Schraub-dich-tung?
Wahrscheinlich sieht die Wahrheit eher so aus:
Rinnzekete Zikete bee bee Fümms bö wö tää zää Uu
Hier findet das Zusammenführen von Werken statt, deren Inhalte sich am Klang der Sprache an sich orientieren. Die Nähe zwischen instrumentalem Ton und Sprache wird erforscht und bis in Extreme ausgereizt. Wechselnde Besetzungen lassen einen fluiden Charakter entstehen, der die Rollen der Musiker tauscht und so die Aufmerksamkeit des Publikums ständig neu stimuliert.
A word is dead.
Wo beginnt das Verstehen eines Textes, einer Textur, einer Klangfülle, einer Klangleere? Eines Geräuschs, eines Flüstern, eines Schlages, eines Atems? Gibt es schlüssige Erzählungen? Spannung zwischen Worten, Zusammenhänge? Oder Zusammenhängen: so dicht an dicht, so zäh so weiß...
Können wir (harte) Realität mit Worten fassen, erklären?
Die Zuschauer werden in teils dadaistische, abstrakte Klanguniversen, paradoxe Wort- oder Nicht-Wort-Welten entführt, die Fragen aufwerfen, Ohren verdrehen und Gedanken zum Rauchen bringen.
Konzertprogramm:
Kurt Schwitters (1887-1948) - Ursonate (1922-1932)
Sidney Corbett (*1960) - Ceneri (2013)
Thierry de Mey (*1956) - Silence must be! (2002)
Erik Oña (*1961) - Fünf Lieder (2003)
Chikako Morishita (*1981) - N.N. (Uraufführung)
Yair Klartag (*1985) - Hat Trick (2009/2013)
Carola Bauckholt (*1959) - Schraubdichtung (2010)
Isabel Mundry (*1963) - Textile Nacht (2014)
EUNOIA („beautiful thinking“) ist das kürzeste Wort, das alle fünf Vokale erklingen lässt. Diese komprimierte Schönheit findet sich auch in der Besetzung wieder. Mit Sopran, Posaune, Cello, Schlagzeug und Klavier repräsentiert das Eunoia Quintett alle Instrumentengruppen und decken ein breites Spektrum an Klangfarben ab.
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Eintritt: CHF 20.- / 10.-
Weitere Informationen: Eunoia - Quintett für Neue Musik