Hermann Hesse Festival: Siddhartha mit indischer Musik

Druckereihalle im Ackermannshof

Lesung aus Hermann Hesses Siddhartha begleitet von Sitar- und Tabla-Musik

Ehre aus Basel hat Hermann Hesse nicht nötig. Nicht nach 150 Millionen verkauften Buch-Exemplaren, nach Karl May ist Hesse der am zweitmeisten gelesene deutschsprachige Romanautor aller Zeiten. In 74 Sprachen übersetzt. In China, Korea und Japan mittlerweile die Nummer eins. Allerdings hat die globale Ausrichtung und Verbreitung der Werke von Hermann Hesse seine Herkunft und seine Quellen ausgeblendet - Basel. Genau. Basel.

Hesses Großvater und die Eltern waren beide mit Basel verbunden. Sie gehörten zum Kader der Basler Mission mit ihrem Zugang zu Asien und Afrika. Somit erlebte Hermann Hesse bereits als Kind und Jugendlicher am Familientisch, was andere - falls überhaupt - erst als Erwachsene in akademisierter Aufarbeitung und Distanz erfahren; nämlich den Clash (Zusammenstoss) zwischen Basels Pietismus und fernöstlichem Buddhismus samt Hinduismus. Das hatte dem jungen Hesse 50 Jahre Vorsprung gegenüber seiner Konkurrenz verschafft, und brachte die Verweigerung des kriegstreiberischen Nationalismus sowie der materialistischen Abgründe des Bolschewismus mit sich. Sein Vorsprung machte ihn zur Avantgarde, was ihm die Welt 1946 mit dem Nobelpreis dankte.

Hermann Hesse weilte zweimal fünf Jahre in Basel, ging hier bis zum 9. Lebensjahr zur Schule und sprach Baseldeutsch. In Basel arbeitete er wiederum als junger Mann als Buchhandlungsgehilfe in der Reich'schen Buchhandlung an der Freienstrasse. Zwei seiner insgesamt drei Ehefrauen stammten aus Basel. In Basel begann Hesses Laufbahn, zuerst als Journalist, dann als Autor. Hier schrieb er seinen Hermann Lauscher (1901) und seinen ersten Erfolgsroman Peter Camenzind (1904). Später, 1925, mietete er an der Lothringerstrasse eine Wohnung, um dort mit seinem Roman «Steppenwolf» zu beginnen.  
 
Vor 100 Jahren waren es dieselben Basler Attribute hinter Hesses Karriere, welche auch heute Basels Benchmark im globalen Markt ermöglichen. Geografische Vorteile, globales Denken, Beziehungsnetze, Innovationsgeist, Präsenz der Wissenschaft, Abstraktionskultur, weltweite Wissenszugänge, Ideenmarkt, Sensorium für immaterielle Werte. Das Beispiel Hermann Hesse kann helfen, die Qualitäten und Chancen besser zu verstehen. Daran lässt sich das Hermann Hesse Festival Basel messen.  

Es liest: Thomas Sarbacher
Musik von: Yogendra (Sitar) und Florian Schiertz (Tabla)


Eintritt: CHF 31.-
Online Ticketverkauf:
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Weitere Informationen unter: Hermann Hesse Festival Basel

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