Konzert des Ex-Sentia Ensemble mit Werken von Robin Michel, Stylianos Dimou, José del Avellanal und Joshua Alvarez Mastel

Wir haben uns die Natur erobert. Es gibt keinen einzigen Zentimeter der Umwelt, der von den Kräften der menschlichen Technologie unberührt geblieben wäre. Wir haben uns in unseren eigenen genetischen Code gehackt, Krankheiten besiegt und unsere Lebensspanne um Jahrzehnte verlängert. Jeden Tag eröffnen neue Durchbrüche in den Biowissenschaften neue Wege zum Aufbau einer nachhaltigen Zivilisation.

Und doch werden wir ständig an die Macht der Natur erinnert. Naturkatastrophen und globale Pandemien führen uns vor Augen, wie fragil unsere Existenz auf diesem Planeten ist. Küstenstädte stehen am Rande der Überschwemmung durch das Meer. Unsere eigene technologische Arroganz bedroht den totalen Zusammenbruch.

Im Programm/Projekt METABIOME wird das Ex-Sentia Ensemble instrumentale und elektronische Medien einsetzen, um diese Paradoxien zu verarbeiten. Live- Klangbearbeitung und physische Rückkopplungssysteme werden die rekursiven Netzwerke zwischen organischen und mechanistischen Strukturen erforschen, die unsere Beziehung zum Planeten und seinen Bewohnern umreißen.


Programm:

In enger Zusammenarbeit mit Ex-Sentia wird Robin Michel drei elektroakustische Zwischenspiele für das Projekt "METABIOME" entwickeln. In Fortführung der bereits mit "formen" und "Eisfischen" begonnenen Arbeit werden diese Interludes die Aufführungsmöglichkeiten seiner speziell mit 3D-Drucktechniken und Arduino- Komponenten gefertigten Geräte weiterentwickeln und erweitern.

In einer neuen 20-minütigen Arbeit von Stylianos Dimou wird diese Beziehung durch die Echtzeit-Faltung und Resynthese verschiedener physikalischer und elektronischer Klangfarben zum Ausdruck gebracht. Instrumentalklänge werden durch physische Modellierung natürlicher Resonanzprofile umgesetzt, wodurch eine Symbiose zwischen den menschlichen und elektronischen Komponenten entsteht.

Ein neues Werk von José del Avellanal wird die Verarbeitung von aus der Natur gesampelten Klängen nutzen, um einen neuen Raum zu eröffnen, in dem sich diese Dramaturgie abspielen kann. Die Einbeziehung von mehrfarbigen Lichtern, die von den Musikern gesteuert werden, wird an das Phänomen der Biolumineszenz erinnern und eine visuelle Multimedia-Komponente hinzufügen.

Schließlich wird ein neues Werk von Joshua Alvarez Mastel die Probleme des Anthropozäns veranschaulichen, während die Einführung halbautonomer Organismen, die mit elektrischen Schaltkreisen gebaut werden, die Rolle der menschlichen Akteure dezentralisieren und die technologische und biologische Sphäre verschmelzen wird.
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Eintritt: CHF 10.-
Weitere Informationen unter: exsentiaensemble