Mizmorim Festival 2025: Konzert IV – Zeiten(w)ende
Druckereihalle im Ackermannshof
Aufführung der Stücke Quatuor pour la fin du temps von Olivier Messiaen und «Lost in the Stars» von Kurt Weill durch llya Gringolts, Reto Bieri, Ema Grčman und Anton Gerzenberg
In Quatuor pour la fin du temps von Olivier Messiaen spiegeln sich die erschütternden Umstände seiner Entstehung: Der Komponist hat das monumentale Werk als Häftling im Kriegsgefangenenlager bei Görlitz geschrieben. Die acht höchst unterschiedlichen Sätze werden interpretiert von Ilya Gringolts (Violine), Reto Bieri (Klarinette), Ema Grčman (Violoncello) und Anton Gerzenberg (Klavier). Einen versöhnlichen Ausblick bietet Lost in the Stars aus Kurt Weills gleichnamigem Musical, komponiert im amerikanischen Exil, hier aufgeführt von Silke Gäng (Gesang) und Marco Scillironi (Klavier).
Olivier Messiaen (1908–1992)
Quatuor pour la fin du temps für Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier (1940)
Kurt Weill (1900–1950)
«Lost in the Stars» für Singstimme und Klavier aus dem gleichnamigen Musical (1948)
Ilya Gringolts Violine
Reto Bieri Klarinette
Ema Grčman Violoncello
Anton Gerzenberg Klavier
Silke Gäng Gesang
Marco Scillironi Klavier
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Das Mizmorim Kammermusik Festival, das vom 29. Januar bis 2. Februar 2025 in Basel stattfindet, widmet sich dem Menschheitsthema Exil: Weltweit sind 120 Millionen Menschen auf der Flucht, eineinhalb Prozent der Weltbevölkerung sind Vertriebene. Die Juden sind seit jeher konfrontiert mit Exil, Emigration, Diaspora und Galut, dem erzwungenen Leben ausserhalb des «Gelobten Landes» Israel.
Indem sich das Mizmorim Kammermusik Festival mit dem Themenkreis des Exils befasst, berührt es eines der grossen Traumata der Menschheit. Emigrieren kann man freiwillig, ins Exil gehen hingegen nicht. Die Notwendigkeit in der Fremde zu (über)leben, die mit dem Exil einhergeht, kann aber auch schöpferische Kräfte freisetzen. So wurde Béla Bartók im Exil durch den Jazz-Klarinettisten Benny Goodman zu seinem neuen sinfonischen Stil inspiriert. Und der Wiener Opernkomponist Erich Wolfgang Korngold wandelte sich in Amerika zum oscarprämierten Filmmusiker. Unter dem Leitgedanken des Exils präsentiert Mizmorim rund dreissig Künstler:innen und Ensembles, zwei Uraufführungen und mehrere Schweizer Erstaufführungen.
Eintritt: CHF 35.-
Online-Ticketverkauf: 442hz.com
Weitere Informationen: mizmorim.com
Bild: Anton Gerzenberg © Andrej Grilc | Ilya Gringolts © Kaupo Kikkas | Ema Grčman © Nik Bertoncelj | Reto Bieri © Marco Borggreve