Der Walzer wurde als Modetanz des 19. Jahrhunderts von allen Gesellschaftsschichten geschätzt, und so wird in den Liebesliedern die Liebe zum Gesellschaftstanz, bei dem sich Männer und Frauen glückstrunken oder sehnsuchtsverloren umkreisen, bis ihnen schwindelt. Meistens hat der Mann das Wort, und er liebt, sehnt, leidet, jauchzt und wütet mit romantischer Leidenschaft (die immer auch einen Schuss Ironie enthält), während der Frau die Rolle der anpassungsfähigen Ranke zugedacht ist, die hinter 10 eisernen Riegeln eingeschlossen ist, sich errötend für den Liebsten bereit hält und an ihm wächst. Die Gefahr des Schiffbruchs ist immer gegeben, ja, fast unausweichlich: „Verzicht, o Herz, auf Rettung, dich wagend in der Liebe Meer. Denn tausend Nachen schwimmen zertrümmert am Gestad umher.“