VOM KLEINEN UND GROSSEN - Der kleine Punkt

Philosophicum Atelier (1. OG)

Konzertabend des Ensemble ö! - Neue Musik

Als die Raumsonde Voyager 1 vor wenigen Jahren das Einflussgebiet unserer Sonne verliess und langsam in den interstellaren Raum hineinflog, nachdem sie in den 70-er Jahren die Erde verliess, wurde bewusst, dass die Menschen keinen Einfluss mehr auf sie haben werden und sie sich selbst überlassen ist. In den Momenten kurz davor schickte sie ein letztes Bild zurück auf die Erde. Neben tausenden von Lichtpünktchen war noch ein ganz kleiner blauer Punkt auszumachen, eben unsere Erde. Dieses Programm zoomt wieder ganz nahe zurück auf unsere kleine Welt und bringt einerseits spielerisch intime Werke zum Klingen andererseits betörend nachdenkliche.


Einführung (19.00 Uhr)

Programm (19.30 Uhr):

Alfred Knüsel (*1941)
Schatten (2019) 10’, für Flöte, Klavier, Violine und Violoncello

Hugo Reis (*1981)
O Horizonte de uma Borboleta (2014) 8’, für Flöte, Violine und Klavier

Jing Yang (*1963)
Cello-Concerto Totentanz (2017) 9’, für Violoncello und fünf Begleiter

Martin Jaggi (*1978)
Enga (2018) 12’, für Bassflöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Stefanie Haensler (*1986)
Im Begriffe (2016) 10’, für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Ensemble ö!: Riccarda Caflisch - Flöte, Manfred Spitaler - Klarinette, David Sontòn Caflisch - Violine, Christian Hieronymi - Violoncello, Daniel Sailer - Kontrabass, Asia Ahmetjanova - Klavier

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Zum Saisonprogramm «Vom Kleinen und Grossen»

eine Exkursion in mikro- und makroskopische Welten

Die neue Saison vom Ensemble ö! kann als direkte Fortsetzung der Saison 20/21, die den Titel «Sonnen» trägt, betrachtet werden. Zum einen wird das Thema der verschiedenen Welten, die im Einflussgebiet eines Sterns existieren und die Wichtigkeit unseres Planeten relativieren, vertieft, zum anderen gelangen auch mehrere der bereits 20/21 gespielten Komponisten, die dem Ensemble sehr wichtig sind, mit anderen Werken zur Aufführung.
Wegen der Pandemie mussten einige Konzerte ganz abgesagt werden, andere konnten nur per live-Stream ausgestrahlt werden. Da die zeitgenössische Musik aber am besten im direkten Austausch mit dem Publikum erlebt werden kann, tauchen in der neuen Saison aber einige Werke auf, die bereits 20/21 programmiert waren. Diese werden nun in einen neuen programmatischen Kontext gestellt. Dem Ensemble ist es schon immer wichtig, Werke regelmässig wieder aufzuführen um so deren Interpretation zu vertiefen. In diesem Sinne werden Kompositionen der vergangenen Saison also wiederaufgenommen und die Arbeit daran intensiviert.

Die Grösse eines Menschen, also grob gesagt zwischen einem und zwei Metern, ist für uns eine sehr vertraute Masseinheit, mit der im Alltag problemlos umgegangen wird. Auch die hundertfache Vergösserung oder Verkleinerung davon ist immer noch sehr gut zu handhaben.

Spannend wird es, in Dimensionen vorzudringen, die unsere Vorstellung übersteigen, sei es die Welt der Elementarteilchen oder die Welt der Milliarden von Lichtjahren. Solche Grössen sind heutzutage zwar messbar aber nicht wirklich nachvollziehbar und können deshalb nur abstrakt gedacht werden. Aber genau dieses Unvorstellbare fasziniert uns und kann sogar als Genuss empfunden werden.

Ebenso faszinierend ist dass Wissen darum, dass sowohl ein Atom als auch der gesamte Kosmos, also alles zwischen dem Kleinsten und Grössten, hauptsächlich «leer» sind und die Materie sich nur an kleinen Punkten manifestiert. Ist alles dazwischen nun einfach nichts oder Geist oder Bewusstsein oder gar einfach nur menschliche Illusion? Vom Physikalischen gelangt man also ganz schnell zum Philosophischen und mitten in unsere neue Saison.
Vertikale Klangereignisse sind durch Materie erzeugte Wellen, die sofort unsere Emotion ansprechen. Vom Komponierenden und seinen Interpreten gestaltete Welten. Die «Leere» zwischen zwei Klangereignissen ist nötig, um diese zu verarbeiten und auf sich wirken zu lassen. Und genau diese geheimnisvolle Leere thematisieren wir in dieser Saison.
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Eintritt:
CHF 15.- / 35.-
Vorverkauf:
Ticketshop
Weitere Informationen: ensemble-oe.ch

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