Vortrag Osteuropa-Forum Basel

Druckereihalle im Ackermannshof

Öffentlicher Vortrag von Dr. Thomas Bürgisser anlässlich GV des Osteuropa-Forums Basel

«Wahlverwandtschaft zweier Sonderfälle im Kalten Krieg oder wie die «Jugos» in die Schweiz kamen»

Über 300'000 Bosnierinnen, Kosovaren, Kroatinnen, Mazedonier, Montenegrinerinnen, Serben und Sloweninnen leben heute in der Schweiz. Sie stellen mit fast zwanzig Prozent die grösste Gruppe der ausländischen Bevölkerung. Dazu kommen Zehntausende ehemalige Migrantinnen und Migranten, die im Laufe der Jahre das Schweizer Bürgerrecht erworben haben. Insgesamt verfügt wohl eine halbe Millionen Menschen in der Schweiz über einen «jugoslawischen Migrationshintergrund». Negative Stereotype über sogenannte «Jugos» standen seit den 1990er Jahren im Zentrum fremdenfeindlicher Debatten.

Die Suche nach den Ursprüngen dieser Migration führt uns zurück zum Bruch zwischen Stalin und Tito 1948. Vor 70 Jahren wurden die Weichen gestellt für einen bemerkenswert intensiven Austausch zwischen Belgrad und Bern. Beide Staaten verbanden strukturelle Ähnlichkeiten und das Selbstverständnis als Sonderfall. Aussenpolitisch beschritten sowohl die neutrale Schweiz wie das blockfreie Jugoslawien im Ost-West-Konflikt einen unabhängigen Weg. Dank seinem liberalen Aussenhandelsregime wurde das sozialistische Jugoslawien zum bedeutendsten Handelspartner der Schweiz in Osteuropa. Die «Jugos» prägen die Schweiz seit Jahrzehnten und sind aus der heutigen Gesellschaft nicht wegzudenken. Die Grundlage dafür bildet die heute fast vergessenen schweizerisch-jugoslawische Wahlverwandtschaft im Kalten Krieg. Viele Spuren führen dabei nach Basel.

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Eintritt: Frei
Weiter Informationen: Osteuropa-Forum Basel
Vorreservation: Keine Vorreservation möglich

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